Auftritt Tartu 1973Der Universitätschor Dresden entstand mit dem Wiederaufbau der Technischen Hochschule nach dem zweiten Weltkrieg. Seit der Übernahme der künstlerischen Leitung des Ensembles durch Maja Sequeira im Jahr 1993 profiliert sich der Chor durch die Aufführung eher selten gespielter Chorsinfonik oder durch a-cappella Programme mit inhaltlichen oder stilistischen Ausrichtungen. 

So erklangen u.a. die Oratorien Theodora von Georg Friedrich Händel, Die Befreiung von Jerusalem von Maximilian Stadler, Das Weltgericht von Friedrich Schneider, The Light In The Wilderness von Dave Brubeck, Das dunkle Reich von Hans Pfitzner oder die Weihnachtskantate Hodie von Ralph Vaughn Williams. A capella standen ein Liebeslieder-, zwei Volkslieder- und diverse Weihnachtsliederprogramme sowie ein spanisch-südamerikanischer Abend (mit Werken von Heitor Villa-Lobos u.a.) auf dem Programm. 

Valencia, 1994

Der Universitätschor war regelmäßig zu Gast auf den Dresdner Musikfestspielen, in deren Rahmen z.B. 2004 unter der Leitung von Kurt Masur die sinfonische Dichtung Psyché von César Franck zur Aufführung kam. Auf dem gleichen Festival erklang 2008 die Deutschlandpremiere von Terry Rileys Sun Rings zusammen mit dem Kronos Quartett (San Francisco). In kleinerer Besetzung musiziert der Universitätschor als Kammerensemble. Dieses hat sich bis 2012 auf die Darbietung anspruchsvoller, heute kaum noch aufgeführter Werke des Barocks, und auf das szenisch-musikalische Spiel spezialisiert. So erklangen z.B. von Gottlob Harrer die Missa D-Dur, von Georg Friedrich Händel die Oratorien Esther und Jephtha, von Jan Dismas Zelenka das Totenoffizium und Requiem für das Begräbnis August des Starken und von Carl Heinrich Graun das Weihnachtsoratorium. Die Mitglieder des Kammerensembles waren in szenischen Programmen bei der Aufführung von Dido and Aeneas (Henry Purcell) während des Lausitzer Opernsommers, in der Oper Amahl und die nächtlichen Besucher (Gian-Carlo Menotti) und 2006 sowie 2007 mit dem szenischen Madrigalprogramm Das Rad der Fortuna zu erleben. 

 

Im Oktober 2008 glänzte das Ensemble zusammen mit dem Schlagzeuger Günter "Baby" Sommer und dem Vibraphonisten Andreas Scotty Böttcher in der Uraufführung von If there be nothing new des Dresdner Komponisten Friedbert Wissmann, einer großangelegten Vertonung von Shakespeare-Sonetten. Auf Konzertreisen innerhalb Deutschlands sowie auf in- und ausländischen Wettbewerben stellte der Chor sein Können unter Beweis und errang Gold- und Silbermedaillen in seiner Kategorie. 

Nachfolgend eine Auswahl von Projekten in der Vergangenheit:

Barock: Carl Heinrich Graun (1704-1759) Oratorium in Festum Nativitatis Christi eine Alternative zu der erdrückenden Dominanz von J.S. Bachs fast gleichzeitig entstandenem Weihnachtsoratorium

Romantik: César Franck (1822-1890) Psyché im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele 2004 zusammen mit dem Orchestre National du France unter Leitung von Kurt Masur

Spätromantik: Hans Pfitzner (1869-1949) Das Dunkle Reich Eine sehr selten gespielte Fantasie für gemischten Chor, Soli und Orchester

Jazz: Dave Brubeck (*1920) The Light in the Wilderness das Jazz-Oratorium vom Komponisten des weltbekannten Stücks Take Five

Moderne: Terry Riley (*1935) Sun Rings für Streichquartett, Chor, Weltraumklänge und Videoprojektion, Deutsche Erstaufführung zusammen mit dem Kronos Quartett im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele 2008

Uraufführung: If there be nothing new des Dresdner Komponisten Friedbert Wissmann; einer groß angelegten, multimedial unterstützten Vertonung von Shakespeare-Sonetten

A capella: Mehrchörige Motetten zur Weihnachtszeit Faszinierende Klangerlebnisse durch die Positionierung der einzelner Unterchöre an verschiedenen Stellen im Raum, mit Werken von Melchior Franck, Samuel Scheidt, Giovanni Gabrieli, Heinrich Schütz u.v.m.

Schauspiel: Das Rad der Fortuna Ein Theaterspektakel mit Madrigalen des 16. und 17. Jahrhunderts mehr dazu